Special Olympics (SO) Unified Sports® Baden-Württemberg hat unser Modell mit den Kooperativen Organisationsformen als Unified-Partner als Best Practice Beispiel
in ihre Homepage aufgenommen." Tanja Kovar, Trainerin
https://specialolympics.de/baden-wuerttemberg/sport-und-programme/sport-und-inklusion/unified-sportsR/
Alles über das Training, die Trainingszeiten, die Basketball-Teams findest du hier ...
Im Rahmen der Vorbereitung auf die Special Olympics National Games 2022 in Berlin haben Schüler*innen der Basketball-AG der Pestalozzi-Schule Rastatt und der Gemein-schaftsschule in Bietigheim ein gemeinsames Training abgehalten.
Aufgrund der strikten Corona-Regeln konnten die möglichen Teilnehmer* innen bisher nur getrennt trainieren. Dies geschah entweder in Rastatt im Rahmen der Basketball AG oder im inklusiven Sportunterricht an der Gemeinschaftsschule in Bietigheim.
Im Vordergrund der gemeinsamen Trainingseinheit stand daher ein erstes Kennenlernen und viel Spaß. So wurden verschiedene Übungen zur Verbesserung des Ballhandlings und des Korbwurfs mit spielerischen Elementen verbunden. Die Freude über das gemeinsame Training sowie die Vorfreude auf die Special Olympics National Games konnte man allen beteiligten Schüler*innen und Lehrkräften förmlich ansehen.
In den kommenden gemeinsamen Trainingseinheiten soll der Schwerpunkt dann auf das Zusammenspiel und der Schulung von Technik und Taktik gelegt werden. Die beeinträchtigten Schüler*innen („Athleten“) und die nicht-beeinträchtigten Schüler*innen („Partner) sollen dabei einen Teamspirit entwickeln, damit einer erfolgreichen Teilnahme an den Special Olympics National Games in Berlin nichts im Wege steht. Unterstützung erhalten die Schüler*innen ab April auch vom Basketball Team der Rheinau Pioneers, welches seit mehreren Jahren als Kooperationspartner der Pestalozzi-Schule zur Seite steht.
Kooperation der Rastatt Pioneers und der Pestalozzi-Basketballer weiterhin erfolgreich
Am Montag, 20. November 2017 waren die Pestalozzi-Basketballer und zum ersten Mal auch die Unified-Partner der Favoriteschule Kuppenheim, wieder mit den langen Jungs der Rastatter-Pioneers
verabredet. Die Kids fieberten schon Tage vorher auf das einmal im Monat stattfindende gemeinsame Training hin. In der Sporthalle des Tulla-Gymnasiums ging es schnell rund. Jeder schnappte sich einen
Basketball und dann ging es zu einem der über zehn Körbe. Dank einer Spende der Volksbank Baden-Baden Rastatt konnten die Pioneers neue Bälle kaufen, so dass nun ausreichend Bälle für alle da sind.
Es wurde gedribbelt was das Zeug hält und die Schüler der Favoriteschule verloren schnell die anfängliche Scheu, denn beim gemeinsamen Training konzentrierten sich alle auf die Übungen, die der
Trainer der Pioneers, Tobias Serzisko, klar vorgab. In gemischten Gruppen wurden Standards trainiert und Bälle flogen in schnellem Wechsel quer durch die Halle. Begeistert verfolgten die Eltern und
Fans,
wie problemlos sich alle auf einen gemeinsamen Spielrhythmus einspielten.
Wie schon die letzten drei Mal, war das gemeinsame Training ein voller Erfolg und bereitete allen große Freude.
Wie alles begann…
2008 nahmen zum ersten Mal Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi-Schule an den Special Olympics National Games http://specialolympics.de in den Sportarten Judo, Fußball, Leicht-athletik und Bowling, in Karlsruhe teil. Die Initiative ging von zwei Referendarinnen aus, die im
Rahmen des SPH´s (Sonderpädagogisches Handlungsfeld) die Organisation übernahmen.
Es war eine großartige Erfahrung für die Schüler/innen aber auch eine logistische Heraus-forderung für die beteiligten Lehrkräfte, da die Wettkämpfe zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten
stattfanden.
Anfang 2009 begannen wir auf Wunsch der Schüler/innen der Außenklasse (integrative Beschulungsform) im Sportunterricht Basketball zu trainieren. Schon nach kurzer Zeit war das Basketballfieber ausgebrochen. Nach einem halben Jahr legten die Schüler/innen die Basketball Spielabzeichen-Prüfung in Bronze bzw. Silber ab.
Für die Kids war klar: „Wir wollen auf jeden Fall weiter machen mit Basketball!“
Im Sommer 2009 startete die Basketball-AG in der Nikolaus-Kopernikus-Schule.
10 Schüler/innen mit und 3 ohne geistige Behinderung trainierten gemeinsam einmal in der Woche 90 min Basketball. Auch in der Pestalozzi-Schule wurden schnell Interessenten gefunden, so dass wir für
die Special Olympics National Games in Bremen 2 Teams
Traditional = Sportler mit geistiger Behinderung,
Unified = Sportler mit und ohne geistige Behinderung) melden konnten.
Dank der finanziellen Unterstützung von vielen Sponsoren hatten wir im Juni 2010 eine unvergessliche Woche in Bremen, die uns bestärkt hat diesen Weg weiter zu gehen. Die Schüler/innen haben in dieser Woche nicht nur sportlich viel dazu gelernt sondern es waren auch große Fortschritte im Bereich der Selbständigkeit und im sozialen Miteinander zu beobachten. Besonders stolz waren sie natürlich auf die ersten olympischen Medaillen, welche sie sich in ihrer Leistungsklasse erkämpft haben.
Seither ist viel passiert…
Auch in der Pestalozzi-Schule wurde 2010 eine Basketball-AG eingerichtet, die regen Zulauf hat. Wir waren bei den National Games in München 2012 (begleitet von einem Fernsehteam des SWR) in Düsseldorf 2014 und in Hannover 2016. Außerdem nehmen wir jedes Jahr am inklusiven Basketballturnier in Nürnberg teil, das von Special Olympics Bayern im Rahmen der Europäischen Basketballwoche, veranstaltet wird und vielen weiteren kleinen und großen Turnieren. Um die Schüler/innen, die zum Teil schon besser waren als wir Lehrer, noch besser fördern zu können, habe ich mit 2 weiteren Kollegen Ende 2012 die Basketballtrainerlizenz D gemacht. Die Basketballer haben eine eigene Präsentationswand in der Pestalozzi-Schule. Dort werden Pokale, Medaillen, Urkunden, aktuelle Berichte und Fotos ausgestellt. Im Schülerblog http://pestalozzi-blogwerkstatt.de berichten die Sportler online von ihren Erlebnissen. Auch von der Öffentlichkeit erhalten die Schüler/innen durch Zeitungsberichte, ein Fernsehbericht in der SWR Landesschau, Ausstellungen in der Geschäftsstelle einer großen Bank, Einladungen zu Jugendsportlerehrungen und Ehrungen bei Schulfesten Anerkennung für ihre Leistungen.
Resümee
Im Basketballprojekt profitieren alle voneinander und das Miteinander von Schüler/innen mit und ohne Behinderung funktioniert „spielend“, da auf ein Ziel hingearbeitet wird, das nur gemeinsam zu erreichen ist. Die Schüler/innen werden durch ihre Trainings- und Turniererfolge in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, was sich auch auf andere Lebensbereiche auswirkt. Durch die Teilnahme an Turnieren werden sie automatisch selbständiger, denn sie müssen sich organisieren und in einer fremden Umgebung anpassen und orientieren. Außerdem lernen sie aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen. Davon profitieren die Schüler/innen mit und ohne Behinderung gleichermaßen. Und wie man auf den Bildern sehen kann haben wir immer viel Spaß miteinander. Auch wenn wir mal ein oder mehrere Spiele verlieren, lässt keiner den Kopf hängen, denn wir feiern gemeinsam jeden Korberfolg nach dem Motto von Special Olympics: „Lass mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lass mich mutig mein Bestes geben!“